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Boarhof Langkampfen „Radingers Almkäse“
Gottfried Radinger
Obere Dorfstraße 1
6336 Langkampfen
0664 1307472
radingerkaese@outlook.com

Gottfried Radinger und sein Gespür für guten Käse

Jeden Sommer verbringt Landwirt Gottfried Radinger aus Langkampfen mit seiner Familie auf der Vorderen Achentalalm hoch über Jochberg: Dort entsteht in Handarbeit und mit viel Liebe zum Produkt ausgezeichneter, würziger Almkäse. 

Leben mit der Natur

Idyllisch eingebettet und fernab von jeglichem Rummel, liegt die Achentalalm von Gottfried Radinger. Sie ist jeden Sommer von Juni bis Mitte September sein Zuhause. Wobei, eigentlich sind es sogar zwei Almen, die der Landwirt und Käsemeister bewirtschaftet. Zur Vorderen Achentalalm gehört nämlich auch die höhergelegene Toralm, auf der Radinger und seine Frau den August verbringen. 

Das Leben am Berg ist einfach und von der Natur bestimmt: Zur abgelegenen Alm führte lange nicht einmal ein Fahrweg, sondern nur ein kleiner Wanderpfad. Schon seit 1966 ist die Alm in Familienbesitz, Radinger selbst hat die Alm 2003 übernommen. Er ist der älteste Sohn der Familie und es war immer klar, er würde den elterlichen Hof in Langkampfen und auch die Alm übernehmen. Die Sommer auf der Alm seien besonders, erzählt Radinger im Gespräch. „Hier gibt das Wetter vor, was zu tun ist“. Und Arbeit gibt es genug: Insgesamt 40 Stück Fleckviehkühe und ebenso viele Jungtiere sind zur Sommerfrische mit auf der Alm. Sie liefern die Milch für den ausgezeichneten „Radingers Almkäse“.

Erfahrung und Gespür sind das wichtigste Werkzeug

Seinen Käse stellt Radinger in traditioneller Handarbeit her. „Das Wichtigste beim Käsemachen ist ein feines Gespür für das Produkt“, erzählt der Experte. Die Arbeit selbst ist zeitintensiv und facettenreich. Sogar das Wetter spiele beim Käsen eine Rolle, weiß Gottfried Radinger. Je nach Witterung und Temperatur gäbe es Unterschiede bei der frisch gemolkenen Milch und in ihrer Verarbeitung, erzählt er. „Bei diesem Handwerk lernt man nie aus.“ Ganz im Gegenteil! Wie gut ein Produkt wird, hängt von vielen Kleinigkeiten ab. Neben dem Wetter spielen Zeit, aber auch die richtige Konsistenz eine große Rolle – nicht zu trocken, nicht zu nass darf der Käse sein. 

Von der frischen Milch zum würzigen Käse

Gottfried Radinger nutzt für seinen Käse die fettreiche Abendmilch. Im Kupferkessel beginnt dann ihr Reifungsprozess, bevor am nächsten Morgen Rahm abgeschöpft wird und Morgenmilch dazugegeben wird. Hier zeigt sich das Geschick des Käsers: Immer wieder muss abgeschätzt werden, wie weit der Reifeprozess schon fortgeschritten ist, damit der nächste Schritt zeitgerecht gesetzt werden kann.


Insgesamt stellt der Käsemeister pro Saison rund 300 Käselaibe her. Rund zwei Stunden ist Radinger pro Laib mit der Produktion beschäftigt. Da ist aber das Melken, die Versorgung der Kühe oder der Käsepflege nicht einberechnet. Denn bis ein würziges Stück „Radingers Almkäse“ am Teller landet, kann bis zu einem Jahr vergehen: „Mein Almkäse muss mindestens drei Monate reifen. Einigen Laibe lasse ich aber sogar knapp ein Jahr und damit über den Winter Zeit“, verrät der Landwirt über seine Spezialität. In Radingers Käselaiben stecken also besonders viel Zeit, Mühe und Liebe – und das schmeckt man auch. Neben dem Almkäse produziert der Langkampfener zusätzlich einen milden Tilsiter, der schneller reift. Vier bis fünf Wochen Zeit lässt er dem feinen Käseprodukt. 

Regional einkaufen am Bauernhof

Gekauft und geschätzt wird der Käse von Privatkunden aus der Region. Viele von ihnen wandern im Sommer zu ihm auf die Alm, besuchen ihn dort und bestellen ihren Käse gleich vor. So erhalten sie im Winter dann ein Stück „Sommererinnerung“. Eine Schaukäserei ist die Alm nicht, trotzdem lässt sich der Käser bei Interesse auch über die Schulter schauen und erzählt Besuchern von seinem Handwerk. 

Mitte September geht es für Radinger und seine Frau dann zurück ins Tal und auf den heimatlichen Boarhof in Langkampfen. Dieser wird während der Sommermonate vom Sohn geführt. Der Bauernhof ist während des Winters auch Verkaufsstelle für „Radingers Almkäse“: Hier betreibt der Landwirt einen Ab-Hof-Verkauf und liefert auf Wunsch auch an Kunden in der Umgebung.